Anlässlich des Weltherztags plädieren Ärzt:innen für die Einführung regelmäßiger Herzvorsorgeuntersuchungen in Österreich, ähnlich den bereits bestehenden Krebsvorsorgeuntersuchungen.
Obwohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Österreich sind, gibt es bislang kein vergleichbares Vorsorgeprogramm für das Herz, wie es zum Beispiel in Deutschland bereits existiert, kritisiert Christian Hengstenberg, Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin der MedUni Wien/AKH Wien und Präsident des Vereines „Meine Herzklappe“. „Herzvorsorge ist entscheidend, um Erkrankungen wie Herzinfarkt, Herzklappenfehler oder Schlaganfälle frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig behandeln zu können. Die Einführung eines Herz-Checks ab dem 50. Lebensjahr könnte viele Menschenleben retten,“ erklärt Hengstenberg.
Viele Menschen würden darauf vertrauen, dass ihr Herz problemlos funktioniert, ohne die versteckten Risiken zu bedenken. Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln sich häufig schleichend und bleiben lange unbemerkt, da sie anfangs oft keine Symptome verursachen. Bei der Hälfte der Betroffenen, die einen Herzinfarkt erleiden, gab es im Vorfeld keine Anzeichen. Das sei das eigentliche Problem: Ohne regelmäßige Untersuchungen bleiben Risiken oft unerkannt. Eine frühzeitige Diagnose könnte jedoch lebensrettend sein.
Mit einfachen, aber effektiven Untersuchungen würden sich viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln lassen. Der Verein schlägt einen Herz-Check ab dem 50. Lebensjahr vor, der ein umfassendes Vorsorgepaket darstellen sollte, das folgende Untersuchungen umfasst:
Dank der kostenlosen Krebsvorsorgeuntersuchungen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) würden Brust- und Prostatakrebs immer früher erkannt und erfolgreich behandelt. „Warum sollte es nicht ein ähnliches Programm für das Herz geben“, fragt Hengstenberg. (red)