Ungewöhnlicher Schritt der Wiener Gebietskrankenkasse: Zur ersten Infoveranstaltung für angehende Hausärzte kamen 60 Interessenten in die WGKK-Zentrale.
Wie geht es in Zukunft mit Hausärztinnen und Hausärzten weiter?, Wie lassen sich Praxisalltag und Privatleben vereinbaren?, Warum bleibt der Hausarztberuf einer der schönsten Berufe der Welt? Diese und weitere Fragen wurden in einer ersten Informationsveranstaltung für angehende Hausärzte thematisiert. In Kooperation mit der Meduni Wien, der Jungen Allgemeinmedizin Österreichs (JAMÖ), der Ärztekammer für Wien und der Stadt Wien hat die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) Medizinstudierende sowie Turnusärzte eingeladen, um über die Zukunft der Allgemeinmedizin zu sprechen.
In Form von Impulsvorträgen wurden verschiedene Perspektiven aufgegriffen. „Allgemeinmedizin ist der medizinische Schlüsselberuf im Primärversorgungssektor. Neben klar definierten Zielsetzungen und guter finanzieller Absicherung, bedarf es auch exzellenter Aus- und Weiterbildung für die Allgemeinmedizin. Denn eine starke hausarztzentrierte Versorgung führt zu einer erhöhten Lebenserwartung in der Bevölkerung“, sagte Kathryn Hoffmann vom Zentrum für Public Health der Meduni Wien. Die ersten praktischen Erfahrungen in einer Hausarztpraxis seien oft ausschlaggebend dafür, sich später für die Ausbildung in der Allgemeinmedizin zu entscheiden. „Darum sollen Studierende ihre praktischen Erfahrungen nicht nur im Spital, sondern vor allem auch in der Hausarztordination sammeln“, bekräftigte Hoffmann. Aus diesem Grund fördert die WGKK im Rahmen der Landeszielsteuerung Gesundheit gemeinsam mit der Meduni Wien und der Stadt Wien das klinisch praktische Jahr (KPJ). Das KPJ-Exzellenzprogramm Allgemeinmedizin ermöglicht Studierenden an der Meduni Wien bereits im Studium Praxisluft zu schnuppern. Die Besonderheit: Es wird in gleicher Höhe wie der KPJ-Aufenthalt im Krankenhaus abgegolten.
In einer Diskussionsrunde über die Zukunft der Allgemeinmedizin konnten Bedürfnisse, Fragen und Anregungen von Seiten der anwesenden angehenden Medizinerinnen und Mediziner besprochen werden. Informationsbedarf bot sich vor allem zu den Themen Praxisgründung und Verdienstmöglichkeiten in der Allgemeinmedizin. (red)