Zwar beschränkten sich derzeit noch rund 99 Prozent der Infektionsfälle auf China, doch stelle das Virus auch eine „sehr ernste Bedrohung für den Rest der Welt dar“, hieß es aus der WHO. Die EU-Gesundheitsminister tagen am Donnerstag.
„Das Wichtigste ist, die Ausbreitung aufzuhalten und Leben zu retten“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf zum Auftakt einer internationalen Experten-Konferenz am Dienstag. „Gemeinsam können wir das schaffen“, fügte er vor rund 400 Forschern und Experten aus aller Welt hinzu. Der WHO-Chef forderte alle betroffenen Länder erneut auf, ihre medizinischen und wissenschaftlichen Daten zu teilen. Das zweitägige von der WHO organisierte Treffen soll zur Eindämmung der Krankheit beitragen. Forscher arbeiten derzeit an einem Impfstoff und gehen den Verbreitungswegen der Atemwegserkrankung auf den Grund.
Am Donnerstag findet in Brüssel ein Sonderrat der EU-Gesundheitsminister zum Ausbruch des Corona-Virus statt. Die Minister werden Notfallmaßnahmen und Ansätze zur Verhinderung einer weiteren Verbreitung des Virus innerhalb der EU besprechen. Auch Janez Lenarcic, EU-Kommissar für Krisenmanagement, rief im Vorfeld zu verstärkter internationaler Zusammenarbeit auf. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich die gesamte internationale Gemeinschaft auf die Bekämpfung des Coronavirus konzentriert und dabei die internationale Solidarität im Auge behält“, sagte der Kommissar. Die Europäische Union ist auf verschiedenen Ebenen bei der Bekämpfung und Eindämmung des Ausbruchs aktiv. Um die Lieferung von Schutzausrüstung nach China zu erleichtern, arbeitet das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen der EU mit allen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Die Mitglieder hatten bereits am 1. Februar zwölf Tonnen als Sofortmaßnahme bereitgestellt. Die EU hat zudem zehn Millionen Euro aus dem Forschungsförderungsprogramm Horizon 2020 für die Erforschung des neuen Virus zugesichert. (APA)