Die Weltgesundheitsorganisation hat ein Bündnis mit Regierungsvertretern, Pharmaunternehmen, Zivilgesellschaft und UNO-Organisationen gegen weltweit wachsende Antibiotika-Resistenen geschmiedet, das Lösungen vorantreiben soll.
Immer mehr Patienten sprechen nicht mehr auf die gängigen Antibiotika an. Nach Angaben der WHO liegt die Resistenz gegen eines der gängigen Antibiotika gegen Harnwegsinfekte, Ciprofloxacin, in 33 Ländern zwischen 8,4 und 92,9 Prozent. Dadurch werde es schwieriger und teils unmöglich, Infektionen zu behandeln. Einer der Gründe sei der falsche Einsatz von Antibiotika bei Menschen, Tieren und in der Landwirtschaft. Mikroorganismen, die gegen die Antibiotika immun sind, könnten sich unter Menschen, Tieren und in der Umwelt verbreiten. Die WHO äußerte im Sommer Sorge, dass die Coronavirus-Pandemie das Problem verschärfen könnte, wenn Patienten unnötigerweise mit Antibiotika behandelt werden.
Das Aktionsbündnis soll dafür sorgen, dass sich Standards für einen sorgsamen Umgang sowie die Herstellung und Verteilung von Antibiotika weltweit durchsetzen. „Antibiotika-Resistenz ist eine der größten Gesundheitsherausforderungen unserer Zeit, und wir können es nicht unseren Kindern überlassen, das Problem zu lösen“, meinte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Zum Bündnis gehören neben der WHO auch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO und die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE. Die Resistenz gegen Antibiotika bedrohe die Nahrungsmittelsicherheit, den Welthandel, die wirtschaftliche Entwicklung und untergrabe Fortschritte zum Erreichen der UNO-Entwicklungsziele, hieß es. (APA)