Long Covid hat nicht nur gesundheitliche Folgen, sondern auch soziale Auswirkungen. Die Arbeiterkammer fordert nun, dass Covid-19 als Berufskrankheit anerkannt wird.
Mit Stand Ende Mai wurden 27.045 Anträge auf Anerkennung einer Covid-19-Infektion als Berufskrankheit bei der Unfallversicherungsanstalt AUVA gestellt. Von den bisher 15.655 erledigten Fällen wurde nur jeder zweite positiv entschieden, rechnet die Arbeiterkammer (AK) vor und warnt: „Die fehlende soziale Absicherung, vor allem für Menschen, die sich im Betrieb angesteckt haben, wird immer deutlicher sichtbar.“ Das betrifft nicht zuletzt auch viele Vertreter:innen von Gesundheitsberufen.
Wer sich am Arbeitsplatz infiziert hat und monatelang nach überstandener Krankheit aufgrund von Long Covid immer noch nicht arbeiten kann, sollte ein Recht auf Anerkennung der Infektion als Berufskrankheit oder Arbeitsunfall haben, fordert die AK. Covid-19 werde nämlich als Berufskrankheit nur in bestimmten Branchen zugesprochen, etwa im Pflegebereich. Als Arbeitsunfall sei in Österreich überhaupt erst eine Erkrankung mit dem Virus anerkannt worden. „Es ist unfair, dass jene Menschen, die in den Hochzeiten der Pandemie am Arbeitsplatz waren und das Land am Laufen gehalten haben, nicht dieselben Rechte haben sollen“, kritisierte Wolfgang Panhölzl, Leiter der AK-Abteilung Sozialversicherung. Laut Panhölzl würde die AUVA für manche Ablehnungen nicht einmal einen Bescheid ausstellen. Betroffenen werde so die Möglichkeit genommen, Einspruch gegen die Entscheidung der AUVA zu erheben. (red)