Eine Studie der Universität Passau zeigt die Möglichkeit einer frühen Diabetes-Diagnose über Facebook-Anzeigen.
Während der Pandemie sind Soziale Medien eher in Verruf geraten, da über sie viele Fake-News über das Corona-Virus verbreitet wurden. Eine Studie der Universität Passau zeigt nun aber auch die positiven Einflüsse von Facebook im Bereich Medizin und Gesundheit: Ein Team von Ökonom:innen setzte in Indonesien Anzeigen auf der Plattform ein, um Risikopatient:innen für Diabetes ausfindig zu machen. Facebook-Nutzer:innen in Jakarta erhielten Werbung, die vor den Gefahren der Krankheit warnten. In einem Zeitraum von nur drei Wochen wurden so rund 300.000 Nutzer:innen erreicht. Knapp 5.300 davon klickten auf den weiterführenden Link, der sie zu einer Info-Seite inklusive online Diabetes-Selbsttest führte, den wiederum rund 1.500 Personen ausfüllten.
„53 Nutzerinnen und Nutzer erklärten sich dazu bereit, an einer Folge-Befragung durch die Forschenden teilzunehmen. Mit dieser wurde untersucht, ob die Teilnehmenden infolge des Selbsttests eine professionelle ärztliche Untersuchung vereinbart hätten. Etwa ein Drittel bejahte die Frage“, heißt es auf der Webseite des Digitalen Forschungsmagazins der Universität Passau. Die Anzeigen kosteten das Forschungsteam nur neun Dollar, weshalb sich diese Methode laut den Forscher:innen vor allem für Länder mit begrenzten Gesundheitsbudgets eignet.
Für die Studie wurden fünf verschiedene Anzeigen geschaltet, am meisten angeklickt wurde jene, die die gesundheitlichen Folgen der Krankheit aufzeigte. Frauen klickten eher auf den Link als Männer. Die Studie, die bereits als Working Paper erschienen ist, wurde im Rahmen des EU-Horizont 2020 Projekts „Scaling-up Non-communicable Disease Interventions in South-East Asia“ (SUNI-SEA) unter Leitung des Medical Centers der Universität Groningen durchgeführt, an dem auch der Lehrstuhl für Development Economics der Universität Passau beteiligt ist, wie das Deutsche Gesundheitsportal berichtete. (red)
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