In der Bundeshauptstadt startet die Corona-Impfung im niedergelassenen Bereich. Zunächst werden Corona-Vakzine in Impfboxen verabreicht, wo Hausärzte ihre Patienten impfen können. Die Ärztekammer fordert allerdings dazu auf, mehr Impfstoff zu beschaffen.
Schnupfen-Checkboxen, in denen sich bisher Menschen mit grippalen Symptomen untersuchen lassen konnten, werden ab sofort zu Mini-Impfstraßen umfunktioniert. Konkret erhalten Boxen in Meidling, Favoriten, Ottakring, Floridsdorf und Donaustadt eine neue Bestimmung, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und der Vizepräsident der Ärztekammer Wien, Johannes Steinhart, in einer Pressekonferenz erläuterten. Es handelt sich zunächst um ein dreiwöchiges Pilotprojekt. Hausärzte mit Kassenvertrag können für ihre Patienten Termine in diesen Räumlichkeiten buchen. Ab kommender Woche wird dann auch in den Ordinationen geimpft – vorerst bei Kassenärzten aus dem allgemeinmedizinischen Bereich und bei Fachärzten für Innere Medizin beziehungsweise Pulmologie.
In den neuen Impfboxen haben bereits 180 Ärzte Slots reserviert. Wird das Projekt fortgeführt, dann ist laut Hacker angedacht, sämtliche 30 Schnupfencontainer hier mit einzubeziehen – da die Erkältungszeit bereits dem Ende zugehe und der Andrang auf die Boxen bereits nachlasse. Für die Impfung in den Ordinationen haben bereits rund 1.000 Ärzte Interesse gezeigt, wie berichtet wurde. Man stehe „Spritze bei Fuß“, versicherte Steinhart. Dass Impfstoff übrig bleibt, ist offenbar ebenfalls nicht zu befürchten: „Wir haben schon Wartelisten mit Tausenden Patienten liegen.“ Viele würden sich offenbar lieber bei ihrem Arzt impfen lassen als etwa in einer der großen Impfstraßen – von denen in Wien derzeit jene im Austria Center in Betrieb ist. Vorerst werden im niedergelassenen Bereich 560 Ärzte tatsächlich mit dabei sein. Dies liege an den begrenzten Impfstoffmengen, wie Hacker und Steinhart beklagten. In den Ordinationen werden die Vakzine von Johnson&Johnson sowie AstraZeneca verabreicht. In den Impfboxen kommt das Produkt von Biontech/Pfizer zum Einsatz. (red)