Schulterschluss von Wiens Ärztekammer, der Stadt, Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung und Hauptverband der Sozialversicherungsträger: Gemeinsam will man die Gesundheitswirtschaft und ausgesuchte Projekte forcieren.
Laut Wiens Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck zählt die Bundeshauptstadt derzeit rund 500 Gesundheitsunternehmen – davon 113 Start-ups. Insgesamt beschäftigen die Betriebe 23.000 Mitarbeiter und generieren einen Umsatz von 12 Milliarden Euro jährlich. Dieser Bereich soll nun mit vereinten Kräften ausgebaut werden. „Anfang Dezember werden mehr als 1.000 Quadratmeter Laborflächen in St. Marx eröffnet“, kündigte Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) an. Die Stadt denkt außerdem an die Errichtung eines zusätzlichen Technologiezentrums in der Größenordnung von 8.000 Quadratmetern und Investitionen von rund 30 Millionen Euro. Verfügbar sein soll es in spätestens fünf Jahren, der Standort ist noch offen. Ebenfalls in Wien wird sich ab spätestens Frühjahr 2021 eine Art Prüfstelle für Medizinprodukte befinden.
Beteiligt an der gemeinsamen Strategie ist neben Ärztekammer und Industriellenvereinigung auch der Hauptverband der Sozialversicherungsträger. Deren Chef, Alexander Biach, nannte ein Beispiel für die Anwendbarkeit von Produkten innovativer Betriebe aus dem Digitalisierungsbereich im medizinischen Alltag. So habe der Hauptverband ein Pilotprojekt gestartet, um die Wartezeiten bei Ärzten zu reduzieren. Komplexe Algorithmen berechnen, wie lange der einzelne Patient in etwa für die Untersuchung braucht, und lässt dies bei der Terminvergabe im System des Arztes einfließen. (red)