Im Bereich der Gentechnologie wurde nun in Wien eine neue Technologie namens „CRISPR-Switch“ am Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und den Vienna BioCenter Core Facilities entwickelt.
Kaum eine Gentechnologie hat in den vergangenen Jahren so viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt und gleichzeitig die molekulare Grundlagenforschung revolutioniert, wie die sogenannte Genschere. Forscher aus dem Labor von Ulrich Elling am Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) haben in Kollaboration mit den Vienna BioCenter Core Facilities nach eigenen Angaben eine „revolutionäre Technologie“ namens „CRISPR-Switch“ entwickelt, die es ermöglicht, die CRISPR-Technik noch präziser anzuwenden.
Im Rahmen erster klinischer Studien wurde CRISPR zur Behandlung von Blutkrankheiten bei Patienten angewandt – mit äußerst vielversprechenden Ergebnissen. Die Genschere oder CRISPR/Cas9 ist eine Technologie, mit der sich das menschliche Genom bearbeiten lässt. Wenn man sich die DNA als ein Word Dokument vorstellt, so wäre CRISPR/Cas9 der Word-Editor, mit dem sich Gene beziehungsweise Wörter gezielt verändern lassen, erklären die Forscher. Ursprünglich basiert die Technologie auf einem Trick der Evolution: Einem molekularen Abwehrmechanismus, mit dem sich Bakterien gegen Viren schützen, indem sie virale Sequenzen in ihrer eigenen DNA abspeichern und als „Suchbegriffe“ verwenden, um anschließend neu eindringende Viren zu erkennen und zu zerschneiden. Was viele nicht wissen: Die Grundlagen für diese Technik wurden unter anderem auch in Wien gelegt. Nun zeigt ein Team von Wiener Forschern, die teilweise bereits an der Entdeckung der Genschere beteiligt waren, ein „Upgrade“ dieser Technologie, um Funktion und Zusammenspiel von Genen in Zukunft noch präziser erforschen zu können. Dies berichteten die Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Communications. (red)