Neurolog:innen warnten anlässlich des „World Brain Day“ niemanden mit Neurologischen Erkrankungen und Behinderungen zurückzulassen.
Neurologische Erkrankungen sind oftmals der Auslöser für eine Beeinträchtigung im alltäglichen Leben oder gar eine Behinderung. Zu den häufigsten Ursachen gehören Erkrankungen wie Schlaganfall, Migräne, Demenz, Meningitis und Epilepsie. Die World Federation of Neurology (WFN) hat deshalb den World Brain Day 2023 am Samstag unter das Motto „Leave No One Behind“ gestellt. Dabei wird vor allem auf die Gesundheit des Gehirns, auf die Invalidität und auch auf die Entstigmatisierung hingewiesen. Die Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) schließt sich dieser Initiative vollinhaltlich an, hieß es in einer Presseaussendung.
„Uns Neurolog:innen ist es wichtig, dass wir neben der natürlich wichtigen Behandlung von Erkrankungen des Gehirns nach den modernsten medizinischen Methoden uns auch um die Vermeidung derselben im Sinne einer Vorsorge unter dem Thema ‚Gehirngesundheit‘ kümmern. In Europa ist nämlich ein Drittel der erkrankungs-assozierten Einschränkungen der Lebensjahre neurologischen Erkrankungen geschuldet, viele davon wären vermeidbar“, sagte der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, Christian Enzinger. Von großer Bedeutung sei dabei auch die Förderung des Wissens in der Allgemeinbevölkerung über neurologische Erkrankungen und konkret die Pflege von erkrankten Personen. Diese wird häufig von Familienmitgliedern oder Freunden übernommen.
Die Österreichische Gesellschaft für Neurologie setzt sich auch für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung ein. „Noch immer werden viele am Gehirn erkrankte Personen diskriminiert. Diese Erkrankungen betreffen aber jede Altersgruppe, jede ethnische Zugehörigkeit, jedes Geschlecht und auch jede Gesellschaftsschicht. Darum arbeitet die ÖGN aktiv an der Entstigmatisierung und setzt sich auch gegen Diskriminierungen ein, denn eine neurologische Erkrankung kann einfach jeden treffen“, erklärte Enzinger. Fast jeder Mensch wird irgendwann in seinem Leben eine vorübergehende oder dauerhafte Behinderung erleiden. Daher müssten auch die Politik und die Sozialversicherung einen Beitrag zu einer besseren „Hirngesundheit“ in Österreich leisten. (rüm)