Die Statistik Austria einerseits und die Sozialversicherungen andererseits haben Zahlen für 2023 vorgelegt. Ein Blick in die Details bringt überraschende Ergebnisse.
Österreichs Gesundheitsausgaben lagen 2023 laut Statistik Austria bei 52,28 Milliarden Euro – 2,38 Milliarden Euro beziehungsweis 4,8 Prozent mehr als 2022. Ein neuer Rekord. Zumindest in absoluten Zahlen. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sind die Ausgaben allerdings gesunken, denn dieses ist 2023 stärker gestiegen. Der Anteil der öffentlichen und privaten Gesundheitsausgaben an der gesamten Wirtschaftsleistung ist damit von 11,2 auf 10,9 Prozent gefallen. Ein Indikator ist dabei auch immer die Jahresinflation, die 2023 bei 7,8 Prozent lag. Sie steht dem Anstieg der Gesundheitsausgaben von 4,8 % gegenüber. Heißt unter dem Strich: für das Gesundheitswesen und die Beschäftigten im System gab es real im Vorjahr weniger Geld.
Am Dienstag hat auch der Dachverband der Sozialversicherungen den Jahresbericht für das Vorjahr vorgelegt. Die Einnahmen sind dort um 7,1 % gestiegen, lagen damit aber ebenfalls unter der Inflation, was somit eigentlich einen leichten Rückgang bedeutet. Die Ausgaben der Kassen stiegen allerdings um 8,0%. Bei der ärztlichen Hilfe gab es ein Plus von 9,7 %, bei Heilmitteln von 7,7 %, bei den Spitälern von 7,4 %. Stark gestiegen sind das Rehabilitationsgeld (+11,1 %) und Präventionsausgaben (+10,6 %) – aber auch der Verwaltungsaufwand mit +9,0 %. Insgesamt gab es für die Sozialversicherung und auch für die einzelnen Träger damit ein Minus. Konkret: ÖGK: -397 Mio. €, BVAEB: – 200 Mio. €, SVS: -45 Mio. €. Für die gesamte Sozialversicherung bedeutet das ein sattes Minus von 642 Mio. €. So schnell kann sich ein absoluter Anstieg der Gesundheitsausgaben also tiefrot färben. (rüm)