Die zweite Infektionswelle hat in Österreich erstmals seit Jahren eine hohe Übersterblichkeit ausgelöst. Für die Woche vom 9. bis zum 15. November weist die Statistik Austria 2.286 Todesfälle aus – der dritthöchste Wert seit 2000.
Das europäische Mortalitätsmonitoring attestiert Österreich erstmals seit Ausbruch der Pandemie eine „hohe Übersterblichkeit“ – also mehr Todesfälle, als in einem gewöhnlichen Jahr. Im Frühjahr lagen die Todesfälle nur leicht über dem Durchschnitt. Höher als in den jüngsten Daten war die Sterblichkeit laut den Zahlen der Statistik Austria zuletzt nur in den ersten beiden Kalenderwochen des Jahres 2017. Damals führte eine besonders starke Grippewelle zu einem deutlichen Anstieg der Todesfälle auf 2.293. Von diesen Rekordwerten ist Österreich allerdings auch heuer nicht mehr weit entfernt – trotz der seit Anfang November geltenden Ausgangsbeschränkungen.
Von den 2.286 zwischen 9. und 15. November (Kalenderwoche 46) registrierten Verstorbenen waren laut den Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) 417 mit dem Coronavirus infiziert. In der Woche darauf ist die Zahl der mit einer Covid-19-Infektion Verstorbenen noch einmal auf 469 angestiegen. Ob damit auch ein neuer Rekord bei den gesamten Sterbefällen erreicht wird, ist noch offen. Die Statistik Austria veröffentlicht ihre Statistik für die 47. Kalenderwoche am kommenden Donnerstag. Klar ist aber schon jetzt, dass der Anstieg der Todesfälle in der zweiten Welle deutlich außerhalb des normalen Rahmens liegt. Die von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) noch im Frühjahr oft gehörte Aussage, dass Österreich „besser als andere“ durch die Pandemie komme, gilt im Herbst somit nicht mehr. Sowohl in Deutschland als auch in Schweden ist die Zahl der Todesfälle mit Covid-19-Bezug deutlich geringer. (APA)